Hindi-Verkehr

Posted by Derek on November 22, 2014 in Der Pendler |

HVV – das steht dieser Tage für Hindi Verkehrsverbund und nicht für den Hanseatischen Verkehrsbetrieb. Zugegeben der Reinbeker Bahnhof wird von Grund auf saniert und verliert den Charme der 70er Jahre. Unterführung und angrenzende Gebäude verströmten in ihrer Ungepflegtheit einen morbiden Glanz. Der Geruch von Urin lag wie Parfum auf der Unterführung. Und allen Pendlern ist noch der Starkregen vor zwei Jahren präsent, als die Unterführung knöcheltief unter Wasser stand – da war am Morgen schon die Entscheidung gefragt – Schuhe ausziehen oder waten. Da ich nach meiner Radtour zum Bahnhof bereits eh völlig durchweicht, war konnte ich hier mutigen Schrittes durch den Canale excremento voranschreiten und die bewundernden Blicke der Damenwelt auf mich ziehen, die gerade dem Bus entstiegen waren.

Also dieser Bahnhof wird nun abgerissen und sieht aus wie das Hauptquartier der 82. Division in Stalingrad. Folglich kann es zu Verzögerungen in diesem Bereich kommen. In den ersten Tagen waren Parallelen zur indischen Staatsbahn durchaus zu erkennen. Erst kam der Zug garnicht. Dann bequemte sich ein Mitarbeiter darauf hinzuweisen, daß der Zug wohl Verspätung hätte. Ah, S21 steht also für „21 [Minuten] später“. Das setzte sich in den nächsten Tagen so fort. Eigentlich warte ich nur darauf eines morgens einen Rotrock auf dem Bahnsteig zu erblicken, der per Aklamation die nächsten Abreisezeiten verkündet. OK, stehe ich halt jeden Morgen etwas früher auf um pünktlich in Stade zu erscheinen. Hoffentlich gewöhnt sich die HVV nicht dieses gemächliche Dahinfahren auf dieser Strecke an.

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