Der Bär
Schlagzeile Hamburger Abendblatt: Um 4:50 Uhr streckten sie ihn nieder – darunter ein Bild: Plüschbär mit Puschelohren sitzt in der Wiese und schaut treuherzig in die Kamera. Sieht ein bißchen nach Bärenmarke Milchreklame aus.
Bären sind keine tappsigen Kuscheltierchen, sondern der größte Predator Mitteleuropas – und völlig humorlos. JJ1 hat das mehrmals bewiesen. OK, der Schaden an Nutztieren hätte durch das zuständige Ministerium geregelt werden können. Aber was ist mit hirnlosen Zivilisationsfredis, die den Umgang mit echten Wildtieren nach 80 Generationen Steinbehausungen, sechs Generationen Fernsehen und einer Generation Gameboy total vergessen haben. Bären sind nicht die weiche Einschlafhilfe für Kinder. Man muß den letzten Schuß ja wohl auch nicht gehört haben, wenn man auf die Wahnsinnsidee kommt einen Bären mit einem Fahrrad zu verfolgen. Den drei Downhill-Veloisten war wohl nicht ganz klar, dass der Bär sie auf dem Waldweg in einem kurzen Sprint, bei dem er mühelos auf 50 km/h beschleunigt, erreicht hätte und ihnen gehörig den Ar… aufgerissen hätte.
Welche Schlagzeile hätten wir dann? Erschießt die Killerbestie? Die normale Reaktion auf Bärenspuren sollte die Änderung der Laufrichtung um 180° sein. Es sei denn, es treibt einen wissenschaftliches Interesse oder Jagdeifer.
Wölfe und Luchse sind problemlos, da sie gelernt haben, dem Menschen auszuweichen. Bären weichen im Zweifel nicht. Das Zusammenleben mit ihnen müssen beide wieder üben.