Wendenstrasse
28.3.2006 – Hamburg/Wendenstraße, voraus der VW-Transporter vom Autoreperaturservice mit zerstörter Rückleuchte, werbewirksamer Eyecatcher eines kompetenten Hinterhofteams. Die Geschwindigkeit fällt schrittweise auf Null. Der Transporter bleibt in der Mitte der Straße vor einer Ausfahrt stehen. Da die Wendenstraße breit genug ist, versuche ich den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten und fahre an dem Transporter vorbei. War wohl nicht die richtige Einfahrt, ohne Blinken fährt der Transporter weiter und schneidet den Verkehr. Kein Problem – ist eh eine 30er -Zone.
Nach 100 m verebbt die Vorwärtsbewegung erneut, diesmal wird die Straße aber komplett gespeert. Langsam rollt der Transporter auf die nächste Einfahrt zu – selbstverständlich ohne Fahrtrichtungsanzeiger – und beschreibt eine majestätische Kurve. Da war er wohl in der falschen Richtung auf der Wendenstraße unterwegs. Lachend und telefonierend (deshalb konnte er auch nicht blinken) wendet die Hinterhofkorrifehe auf der Wendenstraße. Ein Lächeln huscht auf mein Gesicht, sicherlich hat der südländische Fahrer den Straßennamen mißdeutet.
Ich gelange in den Rückersweg und stehe vor der Ampeln an der 5. Freitagsbedingt stehen dort die üblichen 20 Fahrzeuge zur Weiterfahrt. Aus den Augenwinkeln sehe ich etwas von rechts hinten anrollen. “Ich stehe doch am Bürgersteig” fährt es mir durch den Kopf. Der Fahrer eines roten Mercedes (LG-SO XXX) findet einen Weg die unnötige Wartezeit vor den landesüblichen Verkehrszeichen zu verkürzen. Lachend und mit dem Beifahrer gestikulierend, wird kurzerhand der Weg zur Tankstelle auf dem Bürgersteig gesucht. Sportlich wird die Abkürzung über die Shelltankstelle genutzt und sich in die Schlange auf der 5 eingereiht.
Die mittlerweile grüne Ampel erlaubt es mir, mich zehn Fahrzeuge hinter den Lenker des Mercedeses zu stellen. Ich freue mich über den Fahrer, der ein bißchen Sonne auf die trüben Straßen des Nordens bringt und mit seinen Manövern zur Steigerung des Verkehrsflusses beiträgt.